KONTAKT MIT GEIST(IGEN)FÜHRERN

Buch mit 10 Channelings und 2 Betrachtungen zum Thema

 


GEISTIGE FÜHRER IN UNS UND UM UNS HERUM

von Gerrit Gielen
 

Wir sind niemals allein. Uns wird fortwährend von weisen und liebevollen Führern geholfen. In diesem Kapitel machen wir eine Rundreise zu verschiedenen geistigen Hilfsquellen, die uns zur Verfügung stehen. Neben persönlichen Führern (in der Tradition oft auch Schutzengel genannt) gibt es eine Anzahl bewusster Kräfte und Inspirationsquellen, die versuchen, uns auf unserem Lebensweg zu helfen. Ich fasse sie alle zusammen unter dem Namen geistige Führer. Der Begriff ‘geistiger Führer‘ wird in diesem Kapitel daher sehr viel Raum einnehmen.

Oftmals wird angenommen, dass die Kontaktaufnahme mit geistigen Führern schwierig ist, dass sie nur in einem Zustand tiefer Meditation erreichbar sind. Dem ist nicht so. Ein geistiger Führer, der beispielsweise sehr nah und immer leicht für uns zu erreichen ist, ist unser Körper. Einfach eine Weile mit eurer Aufmerksamkeit zu eurem Körper gehen, eine Weile gut zuhören, und ihr werdet sehr viel weiser sein. Dieses Letztere, das Zuhören, ist das Schwierigste. Zuhören erfordert Offenheit und eure Vorurteile und Ängste beiseite zu lassen. Wenn ihr diesen Schritt machen könnt, ist der Rest einfach: die Einsichten strömen dann von selbst herein.

Hiernach folgt eine Übersicht über diverse geistige Führer und Möglichkeiten, mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Sie erhebt nicht den Anspruch, vollständig zu sein. Sie ist vor allem dafür gedacht, euch mit der Vielzahl an Hilfs- und Inspirationsquellen bekannt zu machen, die uns als Mensch zur Verfügung steht. Lasst euch von eurer eigenen Intuition mitnehmen und nutzt das, was euch anspricht.


1. Persönliche Führer

Persönliche Führer sind hoch entwickelte Seelen, die für sich gewählt haben, uns unser Leben hindurch zu begleiten. Oft sind sie in einem vorherigen Leben unsere Freunde oder Familienmitglieder gewesen. Sie lieben uns, verurteilen uns niemals, und wenn wir uns ihrer Anwesenheit bewusst sind, spüren wir unmittelbar Freundschaft und Unterstützung. Zumeist haben wir einen männlichen und einen weiblichen Führer.

Wie nun können wir Kontakt mit einem Führer aufnehmen? Der erste und wichtigste Schritt ist, Vertrauen zu haben, dass sie da sind. Ohne dieses Vertrauen verschließen wir uns und sind wir für geistige Führer viel schwerer erreichbar. Hast du erst einmal Vertrauen, dann ist der Kanal für Hilfe und Liebe geöffnet.

Eine gute Art, mit einem Führer Kontakt aufzunehmen, ist der Gebrauch der Fantasie. Habe keine Angst, darüber zu fantasieren, wer dein geistiger Führer ist und wie er aussieht. Der Führer ist in seinem Wesen nicht an eine Form gebunden. Feste Formen sind von dieser Welt, nicht von der Welt, in der der geistige Führer sich aufhält. Ein Führer kann verschiedene Gestalten annehmen, während die Essenz seiner oder ihrer Energie dieselbe bleibt. Deine Fantasie kann dir eine Gestalt oder Form anbieten, die für dich stimmig und wirksam ist, und der geistige Führer kann von dieser Form Gebrauch machen, um dich zu erreichen. Die Form ist immer ein Werkzeug, ein Instrument.

Die folgende Visualisierung kann dabei helfen, dein Vertrauen aufzubauen und den Kontakt herzustellen. Stelle dir eine schöne natürliche Umgebung vor: ein offener Platz in einem Wald, ein weißer Strand, das Ufer eines lieblichen Sees. Wähle einen Ort, der Ruhe und Natürlichkeit ausstrahlt, einen Ort, an dem du dich sicher fühlst. Dann stelle dir vor, dass dein geistiger Führer dort anwesend ist.
Gib deinem geistigen Führer eine Form. Lasse ihn einen weisen alten Mann, eine wunderschöne Elfe, einen Engel oder ein Fabeltier sein. Wähle in Ruhe eine Gestalt aus, wenn es nur eine ist, die du mit Weisheit und Liebe assoziierst.

Danach beginnst du, in Gedanken mit dieser Gestalt zu sprechen. Zu Beginn ist dies noch Fantasie. Doch allmählich merkst du, dass es etwas mehr wird als nur Fantasie. Es kommen unerwartete und überraschende Antworten. Deine Fantasie beginnt sich immer echter anzufühlen. Was hierbei geschieht, ist, dass der Führer immer mehr von seiner Energie und Persönlichkeit in die Gestalt einbringt. Er beginnt, die von dir gewählte Gestalt dafür zu nutzen, mit dir zu kommunizieren. Er übernimmt die Gestalt sozusagen. Oft siehst du dann auch die Gestalt sich ein wenig verändern, weil sie auf die Energie des geistigen Führers abgestimmt wird.

Die Antworten eines wahren geistigen Führers haben immer zwei Merkmale:
- Sie fühlen sich liebevoll und warm an, du weißt, dass es ein Freund ist, der zu dir spricht.
- Sie sind niemals eindringlich oder fordernd, sie lassen dich ganz und gar frei sein.

Weiter ist es wichtig, zu wissen, dass ein echter Führer sich nicht aufdrängen wird. Wenn wir Bedarf an Ruhe haben, dann lässt er uns in Ruhe.


2. Dein höheres Selbst

Was die Führer aus dem vorherigen Kapitel zu tun versuchen, ist dich in Kontakt mit deinem höheren Selbst oder deiner Seele zu bringen. Oft sind wir so tief in die irdische Sphäre eingetaucht, dass wir unser wirkliches Ich, die Seele, beinahe aus den Augen verloren haben. Ein Führer versucht, eine energetische Brücke zwischen dir und deiner Seele zu bilden. Er versucht, dich in Kontakt mit deiner inneren Kraft, deiner tiefsten Inspiration, deiner Intuition und deinem inneren Wissen zu bringen.

Letztendlich weißt du selbst am besten, was gut für dich ist. Es ist wichtig, das zu begreifen. Du brauchst deine geistigen Führer nicht; alles, was deine Führer dir geben möchten, liegt in dir selbst. Geistige Führer wollen dich einfach nur zu dir selbst zurückbringen. Sie wollen dir helfen, direkt mit dir selbst in Kontakt zu treten und darauf zu vertrauen, dass du tief in dir finden kannst, was du brauchst.

Diese Vorstellung ruft in vielen von uns eine Welle von Zweifeln wach. Wir sind immerhin randvoll mit Angst und Selbstkritik. Irgendwie finden wir es viel einfacher, an die Weisheit unserer geistigen Führer zu glauben, als an unsere eigene Weisheit. Unser Bewusstsein ist oft sehr auf das Negative fokussiert: Ängste, Zweifel, Leiden. Dieser Fokus auf das Negative bildet regelmäßig den Ausgangspunkt unseres Denkens. Es ist dann wie wenn ihr ein Gebäude auf einem untauglichen Fundament hochzieht, mit der Folge, dass das ganze Gebäude nichts taugt. Der Verstand wird dafür benutzt, Dinge, die negativ sind, noch weiter aufzubauschen: ein unschuldiges Ziepen wird zu einer ernsthaften Krankheit, ein Missverständnis in der Kommunikation wird zu einem generellen Misstrauen dem Anderen gegenüber.

Um Kontakt mit unserem höheren Selbst zu knüpfen, ist es erforderlich, den Fokus unseres Bewusstseins zu verändern. Wenn dein Fokus auf das Positive, auf Vertrauen und Versöhnlichkeit ausgerichtet ist, bekommst du dadurch einen weit einfacheren Zugang zu deinem inneren Wissen. Dein Bewusstsein ruht dann auf einem guten Fundament.

Führer versuchen stets, dir dabei zu helfen, dein eigenes Fundament zu finden, so dass du selbst fühlen kannst, was gut und wahr für dich ist. Über Führer kannst du in Kontakt mit deinem höheren Selbst kommen. Eine andere gute Möglichkeit, Kontakt mit deinem höheren Selbst herzustellen, ist über den inneren Geliebten.

Dein innerer Geliebter ist ein Teil von dir. Auf der Erde lebst du in der Dualität, bist du Frau oder Mann. Als Seele bist du beides, vereinigst du beide Aspekte in dir. Dein innerer Geliebter ist der Aspekt deiner Seele, der dich ergänzt und vervollständigt. Für einen Mann ist dies seine innere Frau und für eine Frau ihr innerer Mann.

Einmal vorausgesetzt Du bist als ein Mann inkarniert. Im Moment der Inkarnation bleibt die weibliche Energie auf der Seelenebene zurück. Sie bleibt in ‘höheren Sphären‘, während der inkarnierte Teil deiner Seele sich auf den männlichen Aspekt fokussiert. Dies bedeutet, dass wenn du als Mann Kontakt mit deiner inneren Frau, deiner inneren Geliebten, aufnimmst, du automatisch auch Kontakt zu deiner Seele aufnimmst. Denn die innere Geliebte hält sich ja noch immer auf der Ebene der Seele auf. Wenn ein Mann sich des Weiblichen in sich selbst bewusster wird, dann bekommt er damit automatisch einen Zugang zu seiner Seele. Er wird ein wenig ‘erleuchtet‘. Er wird stärker inspiriert sein, offener für das Spirituelle sein und besser in der Lage sein, harmonische Beziehungen mit Frauen einzugehen. Dasselbe gilt im umgekehrten Sinn für Frauen, die Kontakt mit ihrem inneren Mann aufnehmen.

Du kannst mit deinem inneren Geliebten auf dieselbe Weise Kontakt knüpfen wie mit einem persönlichen Führer. Du kannst dir vorstellen, dass ihr einander in einem prachtvollen Garten begegnet, und deinem Geliebten zunächst selbst eine Gestalt geben. Du kannst dir auch vorstellen, dass ihr zusammen einen Tanz vollführt, und während ihr tanzt, mit deinen inneren Augen schauen, wie das Verhältnis zwischen euch ist. Lasse deiner Fantasie freien Lauf. Du wirst merken, dass der innere Geliebte ganz von selbst eine eigenständige Rolle zu spielen beginnt und dir zeigt, wie du in deinem Leben mehr Ausgewogenheit erschaffen kannst.


3. Dein zukünftiges Selbst

Eine weitere Inspirations-Quelle kannst du in deinem zukünftigen Selbst finden. Irgendwo in der Zukunft hast du all deine Potentiale manifestiert, hat deine Seele sich ganz auf der Erde zum Ausdruck gebracht. Dieses zukünftige Selbst ist dein höheres Selbst, dann jedoch vollständig auf der Erde anwesend. Stelle dir dich selbst einmal vor: voller Weisheit, Kraft und Liebe, strahlend wie ein Engel im Himmel – nun allerdings auf der Erde. Das ist dein zukünftiges Selbst. Irgendwo in der Zukunft wirst du dies erreicht haben, wirst du es manifestiert haben.

Ist es möglich, Kontakt mit der Zukunft aufzunehmen? Existiert sie denn überhaupt? Oft ist die geistige Wirklichkeit das genaue Gegenteil von unserer Sichtweise, da wir in der Materie leben. So sehen wir die Geburt eines Kindes als ein Fest und den Tod als etwas Tragisches an. Aus geistiger Perspektive betrachtet ist die Geburt eines Kindes ein Fesseln der Seele und stellt der Tod ihre Befreiung dar. Diese Umkehrung der Perspektive könnt ihr auch auf das Denken über die Zeit anwenden.
In unserer menschlichen Sicht liegen die Ursachen von Geschehnissen in der Vergangenheit. Die Zukunft existiert noch nicht. Zeit wird als eine endlose Aneinanderkettung von Ursache und Wirkung angesehen. Aus spiritueller Perspektive ist es eher anders herum. Die wirklichen Ursachen von Dingen liegen in der Zukunft. Dies ist der Hintergrund jeder Evolution. Evolution ist eine Entwicklung zu etwas hin, zu einem bestimmten Endpunkt in der Zukunft hin. Die Entwicklung kann nur stattfinden, weil der Endpunkt bereits existiert. Alles was lebt, spürt einen inneren Drang, sich zu diesem Endpunkt hin zu entwickeln. Er zieht uns an wie ein Magnet.

Ein Kind spürt, was es als Erwachsener tun wird, und dies bestimmt zu einem großen Teil seine Interessen. Wenn sein erwachsenes Ich ein Schriftsteller ist, wird das Kind Interesse an Büchern, am Lesen und am Schreiben von Geschichten haben. Es wird angeleitet von seinem zukünftigen Selbst, dem höchsten Potential in ihm, das auf der Erde realisiert werden will. Aus diesem Grund müssen wir uns nicht vor Misserfolgen fürchten. Unsere Zukunft ist irgendwo in der Zeit bereits realisiert: wir haben das Ziel, zu dem hin wir auf dem Weg sind, bereits erreicht.

Dein zukünftiges Ich, dieser strahlende Engel auf Erden, ist wie ein Leuchtturm, der sein Licht in die Vergangenheit leuchten lässt. Unbewusst werden wir von diesem Leuchtfeuer angezogen, es ist unser innerer Kompass. Oft schweifen wir ab, verlaufen uns, aber dennoch bewegen wir uns früher oder später wieder in Richtung dieses Lichtes.

Irgendwo in der Zukunft gibt es einen Moment, in dem es geglückt ist, in dem wir mit unserer Seele ganz und gar in der materiellen Wirklichkeit anwesend sind. Das ist ein Moment der Meisterschaft, in dem unsere Seele in alle Richtungen ihr Licht aussendet. Dieser Moment kann sich noch in deinem jetzigen Leben befinden. Oder er liegt weiter entfernt, in einem anderen Leben, vielleicht sogar auf einem anderen Planeten. Wann der Moment kommt, steht nicht fest. Denn du übst darauf durch das, was du nun tust oder lässt, einen Einfluss aus. Aber wie auch immer, irgendwo in der Zukunft hat dein höheres Selbst sich ganz mit der Materie verbunden, und dieses zukünftige Selbst kann im Heute ein Führer für dich sein.

Um dich innerlich auf dein zukünftiges Selbst einzustimmen, nimmst du dich selbst, so wie du jetzt bist, als Ausgangspunkt. Fühle deinen eigenen Kern und lasse all deine Ängste eine Weile los. Die Angst vor dem Urteil Anderer, die Angst, anders zu sein, die Angst, dass du minderwertig bist, lasse sie alle los. Konzentriere dich auf deinen Kern, der frei von Angst ist. Stelle dir vor, wie du aus diesem Kern heraus leben wirst. Welche Umgebung passt zu der Person, die du dann bist, zu deinem zukünftigen Ich, das ganz und gar frei ist von Angst? Siehe diese Person vor dir und beginne ein Gespräch. Lasse dein strahlendes zukünftiges Selbst dich inspirieren und dir seinen Rat geben.


4. Dein Körper

Wir machen unsere Reise auf der Erde nicht allein. Uns steht allzeit ein guter und treuer Freund zur Verfügung, der bis zum Ende bei uns bleibt: unser Körper. Unser Körper reagiert auf alles, was wir denken, tun und fühlen. Ist dies harmonisch, dann ist das gut für unseren Körper, ist es disharmonisch, dann entsteht auch im Körper Disharmonie. Dies erleben wir in der Form von Schmerzen, Müdigkeit, Beschwerden und manchmal sogar in chronischen Krankheiten.

Wie kommen körperliche Beschwerden oder Krankheiten zustande? Wir können uns dies wie folgt vorstellen. Unser Bewusstsein ist wie Licht. Sind wir uns unserer selbst vollauf bewusst, dann stehen wir auch vollauf im Licht, unserem eigenen Licht. Wenn jedoch Emotionen oder Denkmuster in uns leben, derer wir uns nicht bewusst sind, wenn es zum Beispiel einen großen Ärger in uns gibt, den wir nicht sehen, dann gibt es in uns dunkle Bereiche. Es sind diese dunklen Bereiche, die unseren Körper dabei stören, zu funktionieren. So wie Menschen Sonnenlicht brauchen, um gut funktionieren zu können, so brauchen die Zellen unseres Körpers das Licht unseres Bewusstseins, um gesund und harmonisch funktionieren zu können.

Krankheit zwingt uns zur Selbstbetrachtung. Die körperlichen Beschwerden, die durch den Mangel an Bewusstsein entstehen, drängen sich uns über Schmerz und über Unbehagen deutlich auf, sie laden uns zur Selbstbesinnung ein. Diese Selbstbetrachtung kann uns zu den dunklen inneren Bereichen führen. Indem du dich diesem Bereich mit deinem Bewusstsein zuwendest, wird er heller und verliert der Schatten seine Kraft: die Krankheit heilt oder die Beschwerden nehmen ab.

Krankheit kann uns helfen, unser Bewusstsein zu erweitern und innerlich zu wachsen. Der Körper ist ein geistiger Führer. Indem wir bei einer Krankheit unser Bewusstsein nach innen richten, können wir die Botschaften des Körpers verstehen lernen und dem Körper die Möglichkeit geben, sich selbst bestmöglich wieder herzustellen. Der entscheidende Schritt im Prozess der Selbstheilung ist, dass wir das körperliche Problem als einen Anlass zur Selbstbetrachtung ansehen. Dies ist in unserer Kultur sicherlich nicht selbstverständlich. Unser Körper wird gewöhnlich wie eine Maschine angesehen. Ist die Maschine defekt, dann wollen wir, dass der Fehler so schnell wie möglich, am liebsten auf mechanische Weise, wiederhergestellt wird. Selbst in alternativen Kreisen es leicht zur Fixierung auf das Finden des richtigen Heil-Mittels kommen, dies können ein homöopathisches Mittel, eine Bachblüte oder ein Heilstein sein. Der dahinterliegende Impuls ist derselbe wie bei der regulären Heilkunde: wir sind krank, dafür nehmen wir ein Heilmittel und wollen so schnell wie möglich die Krankheit loswerden, ohne etwas an unserer Lebensweise zu verändern. Krankheit ist unerwünscht, sie durchkreuzt unsere Pläne.

Unser Körper kann seine Arbeit als geistiger Führer erst tun, wenn wir dazu bereit sind, den Botschaften zu lauschen, die er für uns hat. Dies bedeutet, dass wir bei jeder Erkrankung und Beschwerde bereit sind, uns zu fragen, was der Körper uns mitzuteilen versucht. Dafür ist ein Wandel in unserem Denken erforderlich - nicht nur in der Art, wie wir über unseren Körper denken, sondern vor allem auch in der Weise, wie wir über uns selbst denken. Wir müssen lernen, unseren Körper als einen guten Freund anzusehen, der uns wichtige Botschaften übermittelt und für uns nur das Beste will. Uns selbst müssen wir ebenso sehen wie unser Körper uns sieht: als eine schöpferische Licht- und Heilungs-Quelle. Wenn wir diesem Bild entsprechen, übernehmen wir Verantwortung dafür, was mit unserem Körper los ist, und erfahren wir uns selbst als Meister unseres Lebens. Ist dieses Licht abwesend, dann geraten die Zellen unseres Körpers in Verwirrung und tun sonderbare Dinge, um die Aufmerksamkeit dieses Lichtes anzuziehen: sie werden krank.


5. Das innere Kind

In jedem Erwachsenen steckt ein Kind. Ein Kind, das spielen, glücklich sein und Spaß haben will. Ein Kind, das manchmal auch sehr wütend sein kann. Dieses innere Kind ist die Quelle unserer Lebensfreude. In der Welt der erwachsenen Menschen ist oft sehr wenig Platz für solch ein spontan reagierendes Kind: alles verläuft nach Regeln und Planungen, spontane Impulse müssen beherrscht werden. Die Programmierung, die dafür sorgt, dass ein Mensch in jeder Situation ein bestimmtes gewünschtes Verhalten zeigt, beginnt bereits sehr früh. Ein nennenswerter Teil der TV-Reklame, die wir sehen, ist auf Kinder ausgerichtet, die noch nicht lesen und schreiben können.

Während unserer gesamten Erziehung werden wir konstant mit Informationen bombardiert, die uns dahingehend indoktrinieren, wie wir uns benehmen müssen, wie wir sein müssen, wie wir uns fühlen sollten. Es sind nun nicht mehr nur die großen Übeltäter von früher, die Schule und die Eltern, sondern auch der Gruppenzwang und moderne Medien wie das Internet, das Fernsehen und Zeitschriften, die einem Menschen die unnatürlichsten Dinge einzureden versuchen. Ein Beispiel, wohin diese Entfremdung führen kann, ist das moderne Schönheitsideal. Dieses sind digital bearbeitete Bilder einer ausgehungerten Frau mit einem Gesichtsausdruck, der auf Schlaflosigkeit und Depression schließen lässt. Wie ist es dazu gekommen, dass dieses Bild keinerlei Gesundheit, Fröhlichkeit oder Glück mehr ausstrahlt, so fragt man sich. Einzigartig in der menschlichen Geschichte ist, dass wir nun ein Schönheitsideal haben, dem keine einzige natürliche Frau mehr gerecht wird. Und somit kann auch keine einzige Frau mehr ‘schön‘ sein. Zugleich lernen wir, dass wer nicht schön ist, nicht glücklich und erfolgreich sein kann. In allen TV-Serien sehen wir, dass die schönen Menschen Erfolg haben und die unansehnlichen Menschen die Bösen oder die Verlierer sind. Das Schönheitsideal ist ein Beispiel dafür, wie eine äußere Norm uns unserer eigenen Natur entfremden kann.

Das innere Kind ist der geistige Führer, der uns den Weg aus diesem Wahnsinn heraus zeigt. Wenn wir mit unserem inneren Kind Kontakt aufnehmen – stelle dir einmal ein Kind vor, irgendwo in deinem Bauch –, dann ist meist das erste, was wir entdecken, dass das Kind traurig, wütend und ängstlich ist. Es leben unterdrückte Emotionen in ihr oder ihm. Ja, so gut wie alles, was auch immer es gern wollte und wonach es sich sehnte, durfte nicht sein. Die spontanen Impulse wurden fortwährend unterdrückt, fortgeschoben, mundtot gemacht und vernachlässigt. Indem wir diesem Kind wieder zuhören, es trösten und ihm den Raum geben, zu spielen und sich frei auszudrücken, können wir den Weg zu Lebensfreude und Fröhlichkeit wiederfinden. Das ungezwungene Glück eines Kindes können wir auch als Erwachsener erleben.

Irgendwo in uns gibt es eine Stimme, die sagt: ‘Ist das erlaubt? Dürfen wir denn einfach so unseren eigenen Weg gehen, ohne den Anderen Rechnung zu tragen? Ist das nicht egoistisch?‘. Aber es besteht ein wichtiger Unterschied zwischen dem inneren Kind und dem Ego. Das Ego ist sich des Anderen sehr stark bewusst, es strebt fortdauernd nach der Anerkennung von Anderen und will sich über Andere stellen. Stelle dir einmal einen Läufer vor. Wenn solch ein Läufer aus seinem Ego heraus rennt, will er sich über Andere erheben, die Anderen überholen. Jemand, der aus seinem inneren Kind heraus rennt, will einfach herrlich laufen, die Bewegung und das Gefühl der Freiheit genießen. Das innere Kind will spielen und genießen, das Ego will Anführer sein.

Dies soll nicht heißen, dass das innere Kind sich immer durchsetzen muss. Es muss jedoch gehört werden und seinen Raum bekommen. Ebenso wie ein Kind in einer harmonischen Familie den Raum zum Spielen und zum Wachsen bekommen muss. Letztendlich ist es egoistisch, deinem inneren Kind keinen Raum zu geben und es zu unterdrücken. Du verbirgst damit das Schönste von dir selbst. Du bist kein Roboter, sondern ein Mensch: eine Quelle der Schönheit, Originalität, Spontanität und Weisheit. Ohne das innere Kind bleibt diese Quelle der Welt verborgen.


6. Die Erde und ihre Führer

Unser Planet, die Erde, ist kein lebloses ‘Ding‘ sondern ein großes lebendiges Wesen mit einem reichen Bewusstsein. Die Erde, Gaia, versucht, uns so viel wie möglich zu helfen. Sie möchte gern, dass wir hier glücklich sind und erstrahlen.

Den Kontakt zu Gaia können wir am besten herstellen, wenn wir in der Natur sind, weg von der menschlichen Gesellschaft, fort vom Druck und vom Lärm. Oft reicht es schon allein aus, in der Natur zu sein, um den Kontakt zu spüren. Wir kommen dann zur Ruhe, kommen ins Vertrauen und merken, dass der Weg klar vor uns liegt.

Wenn wir mit unserem Bewusstsein nach unten, in den Boden hinein, gehen, dann spüren wir eine liebevolle weibliche Energie, die uns gern helfen wird. Um mit unserem Bewusstsein in den Boden zu gehen, kann es hilfreich sein, zunächst Kontakt mit einem Baum aufzunehmen. Ein Baum ist ein Wesen, das teilweise im Erdboden lebt; über die Wurzeln hat er von Natur aus einen tiefen Kontakt mit der Erde. Wenn wir uns vorstellen, wie es ist, ein Baum zu sein, indem wir uns in den Baum hineinversetzen und ihn von innen heraus fühlen, können wir direkt Kontakt mit der Erde aufnehmen. Durch diesen Kontakt wird oft unmittelbar deutlich, was gut für uns ist und was nicht. Du kannst dem Baum eine Frage stellen und die Antwort als ein Gefühl erhalten, als eine Anregung, eine Suggestion, die oft wortlos von innen kommt.

Mutter Erde wird von einer Schar von Wesen umringt, die ihr helfen: denke einmal an Elfen, Kobolde, Nymphen und andere ätherische Wesen. Viele sensible Menschen, die nahe der Natur wohnen, nehmen diese Art von Wesen wahr und haben Kontakt mit ihnen. Weil diese Wesen in tiefer Harmonie mit der Erde zusammenarbeiten, können wir viel von ihnen lernen. Den Kontakt zu diesen ätherischen Wesen kann man nicht erzwingen. Indem du dich auf die Natur einstimmst und den Herzschlag der Erde erlebst, wirst du ganz von selbst sensibler für ihre Anwesenheit.


7. Kosmische Führer

Wir sind im Kosmos zu Hause, wir sind selbst kosmische Wesen, die zeitweise die Erde als Aufenthaltsort gewählt haben, um hier Erfahrungen zu sammeln. In den Sternenhimmel zu schauen, ist eine gute Möglichkeit, um Kontakt zu kosmischen Führern zu bekommen. Dies geht am besten draußen in der Natur, an einem Ort, an dem es so dunkel ist, dass die Milchstraße – das Rückgrat der Nacht, wie sie von Indianern genannt wird – zu sehen ist. Schon nach einigen Minuten empfinden wir Ruhe, Weisheit und eine Art Göttlichkeit in uns strömen.

Jeder Stern strahlt eine andere Energie aus und hat sein eigenes Bewusstsein. Wenn du einige Zeit schaust, kannst du das fühlen und kannst du die Energie auswählen, die du in dem Moment benötigst. Spüre deinen Kontakt zu einem Stern, realisiere dann, dass du Kontakt zu einem bewussten Wesen hast. Das Licht eines Sterns ist damit zu vergleichen, Jemandem direkt in die Augen zu schauen. Nimm innerlich Kontakt auf und beginne zu kommunizieren. Sterne können uns viel über unseren Platz im Großen Ganzen berichten.


8. Negative Führer

Mit negativen Führern meine ich alle unerwünschten Entitäten, die in unsere Aura eingedrungen sind. Sie werden manchmal auch Anhalter genannt. Diese Entitäten haben im Allgemeinen ganz und gar nicht die Absicht, geistige Führer für uns zu sein. Sie finden es einfach schön, bei uns zu sein, sie ernähren sich von unserer Energie. Dennoch können sie durchaus den Effekt von Führern haben, in dem Sinne, dass sie, weil sie das Negative in uns selbst verstärken, einen wichtigen Beitrag zu unserem Bewusstwerdungsprozess hier auf der Erde leisten können.

Wie geht das? Jemand, der ganz und gar präsent ist, ganz und gar geerdet, hat keine Schwierigkeiten mit Eindringlingen in seiner Aura, er ist für sie unerreichbar. Für die Meisten von uns gilt dies leider nicht. Die meisten Menschen sind nicht vollkommen in ihrem Körper anwesend, es gibt ‘Löcher‘ in der Aura. Davon merken wir in erster Instanz nichts, wir nehmen solch ein Loch nicht wahr, weil da nichts wahrzunehmen ist, ebenso wie wir den ‘blinden Fleck‘ in unserem Gesichtsfeld nicht wahrnehmen. Aber dann kommt ein Anhalter. Er sieht solch ein Loch als einen netten Aufenthaltsort.

Oft sind Anhalter Verstorbene, die nicht ganz begriffen haben, dass sie tot sind. Das Trittbrettfahren ist für sie eine Möglichkeit, über die Aura eines Anderen wieder Kontakt zum irdischen Leben zu bekommen. In dem Moment, wo ein Anhalter in unsere Aura einzieht, fällt uns einiges auf. Wir leiden unter sonderbaren, befremdlichen Gefühlen, unter Gedanken und Neigungen, die wir zuvor nicht hatten. Wir können uns plötzlich beispielsweise unerklärlich düster oder trübselig fühlen. Auch körperliche Beschwerden können entstehen.

Der erste Schritt, den wir machen müssen, um uns selbst von solch einem Anhalter zu befreien, ist zu erkennen, dass etwas Merkwürdiges vor sich geht. Dass wir Gefühle haben, die nicht von uns sind. Danach müssen wir herausfinden, von wem sie sind. Der dann folgende Schritt ist es, Kontakt mit dem Anhalter aufzunehmen und ihn zu der Einsicht zu bringen, dass er nicht mehr hier auf die Erde gehört. Zum Schluss müssen wir selbst das Loch füllen, das der Anhalter hinterlässt.

Warum betrachte ich den Anhalter nun als einen geistigen Führer? Weil der Anhalter uns unsere Lücken bewusst macht: die Bereiche, in denen wir noch nicht ausreichend inkarniert sind. Nehmen wir zum Beispiel einmal an, wir hätten die Vorstellung, dass wir auf der Erde nicht genießen, nicht glücklich sein dürfen. Mit dieser Idee unterdrücken wir den fröhlichen, glücklichen Teil von uns selbst; es entsteht dann eine Lücke, eine Leere in unserer Aura. Dieser leere Teil ist solcherart in unserer Aura platziert, dass er Anhalter mit trübseligen, negativen Gefühlen anzieht. Diese Trübseligkeit oder Düsternis konfrontiert uns mit der Tatsache, dass wir unsere Lebensfreude unterdrücken. Der Anhalter sorgt also für eine Sensibilisierung und Bewusstwerdung und ist in diesem Sinne ein geistiger Führer.

Der Anhalter hat somit im gewissen Sinne eine homöopathische Wirkung: er verstärkt unsere Mängel und Gebrechen auf eine Weise, dass wir uns zu fragen beginnen, was hier vor sich geht. Probleme und Fehler werden vergrößert, so dass wir sozusagen gezwungen werden, etwas deswegen zu unternehmen.

Eine Komplikation, die hierbei auftreten kann, ist dass der Anhalter sich manchmal als ein Führer ausgibt. Oftmals redet der Anhalter sich dies selbst ein. Denn es ist für den Anhalter weit angenehmer und anziehender, zu glauben, er sei ein geistiger Führer, als dass er von der Energie eines Anderen profitiert. Der Unterschied ist stets in eurem Herzen deutlich zu spüren. Wenn dort ein Zweifel besteht, dann ist der Führer nicht echt.

 

Quelle Text: © Pamela Kribbe, www.pamela-kribbe.nl  und  www.jeshua.net    und    © Gerrit Gielen http://www.gerrit-gielen.nl/ 
Übersetzung: Yvonne Mohr - http://www.lichtderwelten.de/index.php/geistige-welt/channelings-anderer/pamela-kribbe/gerrit-gielen-buch-geistige-fuehrer-in-uns-und-um-uns